Neue Vorsitzende im Forum Beziehung, Ehe und Familie
Herta Wagentristl ist neue Vorsitzende des Forums Beziehung, Ehe und Familie (FBEF) der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ). Bei der jüngsten Konferenz des Forums in Salzburg wurde Wagentristl zur Nachfolgerin von Luitgard Derschmidt gewählt, die das Forum in den vergangenen Jahren geleitet hat und nun zur Vizepräsidentin gewählt wurde. Als Fachbereich ist das FFEB auch die Austausch- und Vernetzungsplattform für die diözesanen Beziehungs-, Ehe- und Familienstellen in Österreich und Südtirol sowie andere Mitgliedsorganisationen. Die Wahl muss noch vom Präsidium der KAÖ bestätigt werden.
Wagentristl, Religionslehrerin in Eisenstadt, ist seit vielen Jahren in der Katholischen Aktion engagiert; u.a. war sie von 2006 bis 2009 Mitglied des Präsidiums der KAÖ, von 2009 bis 2012 KAÖ-Vizepräsidentin. Der vierfachen Mutter waren und sind Frauen-, Familien- und Kinderthemen sowie eine adäquate Familienpastoral ein wichtiges Anliegen.
„Die Kirche hat einen wichtigen Beitrag zu leisten zur Gestaltung von Familie in religiöser wie in gesellschaftlicher Hinsicht. Das Forum hat dazu – stets in enger Zusammenarbeit mit den Bischöfen – in den vergangenen Jahrzehnten viel an Aufbau und Weiterentwicklung geleistet“, so Wagentristl nach ihrer Wahl. „Heute stellt sich für die Kirche die Herausforderung, dass es neben der ‚klassischen‘ Familie immer mehr andere Formen von Beziehung, Ehe und familiärem Zusammenleben gibt. Wir sehen bei vielen Menschen, gerade auch bei den jungen, ob kirchennah oder kirchenfern, eine starke Sehnsucht nach dauerhafter, glückender Beziehung. Das gilt unabhängig von der sexuellen Orientierung. Als Kirche müssen wir alle diese Menschen begleiten, ihnen ein Angebot machen, im Sinne der zentralen christlichen Botschaft, dass Gottes Liebe alle Menschen umfängt und trägt“, so die neue FBEF-Vorsitzende. Dazu hat das Forum u.a. die Plattform „Regenbogenpastoral Österreich“ ins Leben gerufen.
Bei der Versammlung in Salzburg lud das Forum zu einem Studientag unter dem Titel „‘Die‘ Familie gibt es nicht. Familien schon. Familienwirklichkeiten in Österreich“. Referent war Prof. Wolfgang Mazal vom Institut für Arbeits- und Sozialrecht der Universität Wien; er ist auch Leiter des Österreichischen Instituts für Familienforschung. Ausgangspunkt der Überlegungen waren die zehn Sinus-Milieus, wie sie die Sinus-Studien für Österreich regelmäßig erforschen. Aus den Studien lassen sich auch die kirchlichen und religiösen Orientierungen und Bindungen in der Bevölkerung und deren Entwicklung herauslesen. Aus der typischen Einstellung zu Religion und Kirche ergeben sich auch Hinweise, wie die Kommunikation mit den unterschiedlichen Milieus passend gestaltet werden kann.
„Das FBEF wird seine Angebote daraufhin überprüfen und gegebenenfalls überarbeiten“, so Wagentristl. „Es ist uns ein Anliegen, die jeweiligen Milieus besser wahrzunehmen und uns besser auf sie einzustellen, auch in unserer Sprache.“
(jp, 17.3.2023)