Forum Beziehung, Ehe und Familie vermisst Chancengleichheit
Das Forum Beziehung, Ehe und Familie der Katholischen Aktion Österreich (Forum BEF) erinnerte in einer Aussendung an den "Tag der Gewalt gegen Frauen". Die Erklärung der Menschenrechte 1948 habe dieses Problem bis heute nicht aus der Welt geschafft. Wie Forums-Leiterin Luitgard Derschmidt hervorhebt, gebe es auch in Österreich Gewalt gegen Frauen, in ganz unterschiedlichen Formen und in allen Gesellschaftskreisen. Frauen hätten zudem nach wie vor nicht dieselben Chancen wie Männer, auch wenn sie ihnen rechtlich gleichgestellt seien: "Man fragt sich, warum."
Besonders verweist das Forum Beziehung, Ehe und Familie auf die Femizide, deren Häufigkeit aufschrecke. Trotz öffentlicher Verurteilungen dieses Phänomens würden kleine Gewalttätigkeiten gegen Frauen immer noch fortdauern, vielfach als "gesellschaftlich akzeptierte Kavaliersdelikte". Derschmidt: "Gerade diese Haltung ebnet aber den Weg zu den großen und schrecklichen Verletzungen von Frauen, körperlich, aber auch sehr oft in ihrer Würde." Auch wenn nicht alle Männer Täter sind, "so sind aber doch die meisten Täter*innen Männer", gibt sie zu bedenken.
Noch immer billigten zumindest Teile der Gesellschaft die Überzeugung, der Mann sei der "wertvollere Mensch" und der Frau somit natürlicherweise überlegen. Die KA-Forumsleiterin bezeichnete dies als "Schande für eine aufgeklärte Gesellschaft", die "nur in konsequenter Auseinandersetzung mit den falschen Vorurteilen und Mythen, auch in oft unbewussten, noch immer wirkenden, längst überholten Vorstellungen und deren Klärung und Bekämpfung" zu überwinden sei.
Das KA-Forum "Beziehung, Ehe und Familie" setzt sich in Studienvorgängen und der alltäglichen Arbeit seit langem intensiv mit der Thematik auseinander. Durch das Engagement gegen Gewalt und Abwertung von Frauen auf allen Ebenen soll zu einem besseren Miteinander in Gleichwertigkeit in der Gesellschaft, aber auch in den privaten Bereichen von Beziehungen, Ehen und Familien gefunden werden.
kathpress/red
(eo/29.11.2022)