Die Botschaft des heiligen Valentin und der Emojis
Im Ranking 2021 der weltweit beliebtesten Emojis liegen das Herz sowie drei Smileys mit Herzen unter den Top ten. [Quelle: Unicode Konsortium https://home.unicode.org/emoji/emoji-frequency/]
Vermutlich „fliegen“ am 14. Februar, dem Valentinstag, die virtuellen Herzen in noch höherer Frequenz um den Globus. Denn dieser Tag ist für viele ein Anlass, um jemandem zu sagen: Ich mag dich. Ich hab‘ dich lieb.
Der Heilige Valentin kannte zwar keine Emojis – er lebte im 3. Jahrhundert als Christ in Rom. Die Legenden um ihn erzählen jedoch, dass er sich für die Liebenden eingesetzt und dabei manchmal auch über herrschende Konventionen hinweggesetzt haben soll. So wurde Valentin zu einem Symbol für die Freundschaft und die Liebe, die Menschen auch über selbst gesetzte Grenzen und Normen hinweg verbindet.
Denn Liebe wird in der Realität gelebt abseits von überzogenen Idealvorstellungen. Damals wie heute gilt: Liebe muss alltagstauglich sein und darf nicht verklärt werden. Keine Beziehung ist perfekt, kein Paar und keine Familie. Denn was ich von vornherein nicht erreichen kann, überfordert und macht keine Freude. Papst Franziskus spricht jedoch von der „Freude der Liebe“ (Amoris laetitia). Genauso nennt er sein Schreiben, das im Jahr 2016 im Anschluss an die „Familiensynode“ erschienen ist. Darin macht der Papst klar: „[…] Das Ergebnis der Überlegungen der Synode ist nicht ein Stereotyp der Idealfamilie, sondern eine herausfordernde Collage aus vielen unterschiedlichen Wirklichkeiten voller Freuden, Dramen und Träume. […]“ (Amoris laetitia 57)
Anders gesagt: Beziehungen sind unterschiedlich, jede Liebe ist einzigartig. Liebe und Beziehung benötigen Aufmerksamkeit und müssen von allen Beteiligten aktiv gestaltet werden, um gut durch den Alltag zu kommen. Der Valentinstag und die Herz-Emojis, die man verschickt oder bekommt, können also eine zusätzliche Botschaft enthalten: Ich möchte unsere Beziehung gemeinsam mit dir aktiv gestalten.
In allen Diözesen gibt es zum Valentinstag eine Vielzahl an interessanten und unterstützenden Angeboten. Bitte informieren Sie sich auf der jeweiligen Homepage.
Mag. Johannes Ojak
begegnung.LEBEN | Seelsorge in Beziehungen, Ehen und Familien
Jänner 2022