Na ja, romantischer als am Standesamt ist es allemal. Ganz in weiß und so weiter – wie man sich halt so eine richtige Hochzeit vorstellt! Ein schöner Rahmen, eine berührende Feier! Das allein ist fast schon Grund genug. Doch da ist noch mehr. Die Kirche versteht die Ehe, die mit einer feierlichen Zeremonie beginnt, als Sakrament.
Mit der "Ehe-schließung" beginnt es also erst, wird etwas eröffnet. Die Hochzeit ist der Rahmen. Das Bild aber, das will erst gemalt werden. Und wie es dann tatsächlich aussieht, das wissen wir noch nicht.
Eines aber wissen wir: der Grundton ist dieses Ja, das wir einander zusagen. Darauf können wir uns verlassen. Auch, wenn "Flach-zeiten" sein werden, wenn alles einfach so dahin läuft. Und selbst, wenn "Tief-zeiten" kommen, wenn sich dunkle Schattierungen in unser Lebensbild schleichen – dieses Ja leuchtet durch. So ist es zumindest gemeint. Das Ja leuchtet durch. Immer wieder. In guten und in schlechten Zeiten. Das ist das eigentliche Sakrament – ein Ja, das immer wieder neu gesagt wird, ein Ja, das Bestand hat und sich insofern etwas abschaut vom lieben Gott. Wer das wirklich glaubt, wird selig – die Chancen stehen nicht schlecht.